Dramatisierung des gleichnahmigen Romans von Andrea Heinisch

SCHWARZ
Schwarz verschlingt. Kein Lichtanteil kehrt zum Auge zurück.
Unendlich, vernichtend, ausweglos.
In ihm versinkt alles, kehrt nie mehr wieder.
Die Farbe des Todes, der Verzweiflung.
Keine Farbe und alle Farben auf einmal.

Die Farbe des nächtlichen Himmels.

ROT und SCHWARZ
Die Farben des Protestes, der Revolution, des Aufruhrs.

HAMLET

SAMT
Roter Samt

Königlich. Der schöne Schein.

Der das Chaos verhüllt und preisgibt.
Versuche, das Bild der Ordnung wieder herzustellen, scheitern.
Mord, Lüge, Intrige. Krumme Wege.
Der Schritt tritt ins Leere. Das Fundament gibt keinen Halt.
Wände geben nach, Räume verlieren ihre Form.
Nichts ist, wie es scheint.
Es ist etwas faul im Staate Dänemark.

Das Chaos lässt sich nicht mehr verbergen, dringt nach außen, ergießt sich in die Landschaft.
Ränke und Rache enden am Friedhof.

Übrig bleiben die, die es immer gibt. Sie ändern ihre Namen, nicht ihre Rollen.
Der Priester, der Totengräber, der Freund.

Der Rest ist Schweigen.

© Isabella Farkasch, 2005

Kritik zur Aufführung im Theater Brett 2001